Von den Sommer- bis zu den Herbstferien haben sich die Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klasse mit Legionären, Wagenrennen und Aquädukten beschäftigt. Als krönender Abschluss des Themas “das Alte Rom” wurde eine zweitägige Schulreise unter diesem Motto durchgeführt.
Montagmorgen, der Nebel hat sich noch nicht von den Sonnenstrahlen verdrängen lassen, trafen wir uns vor dem Schulhaus. Unser Weg zurück in der Zeit führte uns mit Postauto und Bahn nach Kreuzlingen. Nach einer kleinen Wanderung und einem Storch, welchen wir aus nächster Nähe betrachten konnten, ließen wir uns vorübergehend am Hafen von Kreuzlingen nieder. Dort konnten wir gemütlich zu Mittag essen und auf dem grossen Spielplatz herumtollen.
Doch unsere Reise führte uns noch weiter, nach Vindonissa, welches heute als Windisch (AG) bezeichnet wird. In reservierten SBB-Wagen und nach problemlosem Umsteigen am Hauptbahnhof Zürich trafen wir in Brugg ein. Die Römerzeit war so nur noch einen Steinwurf entfernt.
Einkleiden und eintauchen in das Leben eines Legionärs. Natürlich mit einem neuen, römischen Namen. Jeder Schüler, jede Schülerin und auch die Begleitpersonen wurden mit einer Tunika ausgerüstet. Nach einer Einführung in das Leben eines Legionärs und in die Regeln, welchen er untersteht, wurde die ganze Klasse mit Holzschild und gepolstertem Speer ausgerüstet. Jetzt hiess es: exerzieren. Das römische Wort für “Links, Links, Links” war den Schülern schnell geläufig. Nach einigen lustigen Übungen war es an uns, für die Verpflegung zu sorgen. Puls sollte es geben, das kannten wir auch noch nicht. Ein Eintopf aus Weizen, Karotten, Landjägern und Zwiebeln. Die römische Fischsaucenwürze nahmen nur die mutigen Freiwilligen, um ihr Essen zu “versüssen”. Schon kurz nach Essen und Abwasch ging das Legionärstraining weiter.
Wie die Legionäre mit Pilum (Wurfspeer) und Gladius (Schwert) umzugehen wissen, durften danach einige Holzpfeiler im Innenhof des Lagers aus nächster Nähe erfahren.
Vor dem Schlafenlegen in Nachbauten von Legionärsschlafräumen und auf strohgefüllten Jutesäcken, durften wir noch den Geschichten der grossen Legionäre lauschen.
Bereits kurz nach Sonnenaufgang wurden wir von den Lagerkommandanten geweckt. Noch etwas verschlafen erschienen alle zum Morgenappel, wo die Aufgaben für die Zubereitung des Frühstücks verteilt wurden. Zu Milch mit Honig gab es über dem offenen Feuer selbstgebackenes Brot. Das Mehl dazu haben unsere kleinen Legionäre am Vorabend selber gemahlen. Da macht es auch mal nichts, wenn sich noch etwas Sand in den Teig eingeschlichen hat. Mit Honig bestrichen schmeckt das lecker.
Schon bald war es dann aber Zeit, aufzuräumen und zu packen. Jedoch nicht, bevor alle noch in eine römische Rüstung schlüpfen durften. So eine Rüstung ist ganz schön schwer und manch einer oder eine war froh, dass diese Rüstung nur für das obligate Foto getragen werden musste.
Zurück in der Gegenwart und nach einem kleinen Fussmarsch zum Bahnhof, konnten wir uns dann in den bequemen Personenbeförderungswagen der SBB entspannen. Nach einer angenehmen Fahrt durch die spätsommerliche Schweiz erreichten wir am späteren Nachmittag den Ausgangspunkt unserer Reise.